Der gestrige erste Adventssonntag hatte aus Sicht des RWL nichts Besinnliches. Im Gegenteil – in Kleusheim setzte es gegen die heimische Eintracht die insgesamt dritte Saisonniederlage und die gab es allesamt auswärts. Es war wie so oft ein kurioser Spielverlauf und es begann, wie auch schon einige Male, mit frühen Gegentoren für uns.
Kaum aus der warmen Kabine gekommen versuchten wir bereits in der 3. Minute eine Abseitsfalle zu stellen. Das ging gewaltig schief und zwei unserer Defensivkräfte der abermals neu formierten Abwehr waren noch nicht richtig wach und sich zudem nicht einig. Das nutzte Gästestürmer Onur Aksungur gnadenlos aus und er hatte keine Mühe, alleinstehend vor Luis Rüenauver den Ball im Tor zum 1:0 unterzubringen. Auch gestern fehlten wieder einige bewährte Stammkräfte. Lars Glöckner weilt im Urlaub, Lukas Heuel und Lasse Strotmann sind weiterhin verletzt, so dass die Alternativen im Abwehrbereich weniger wurden. Zudem fehlten noch Tim Schrage (beruflich verhindert) sowie Aronis Vuciterma und Daris Bajraktarevic (beide krank). Die Kleusheimer waren von Beginn an überlegen, Zweikampf stärker und hatten sich gut auf unser Spiel eingestellt. Eine Chance gab es zwischenzeitlich für uns, als Behram Rahmani links frei durch war, alleine auf den Torhüter zulief, den Ball aber nicht kontrolliert aufs Tor bringen konnte. Stattdessen ging er rechts am Tor vorbei. Nach 10 Minuten hieß es dann auch schon 2:0 für die Gastgeber. Eine Ecke wurde scharf flach reingetreten und Can Üzer fälschte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab. In der 19. Minute hatten wir wieder Glück. Inkonsequent im Abwehrverhalten ergab sich abermals eine gute Chance für die Gastgeber, als der gegnerische Stürmer Keeper Luis Rüenauver umspielte, den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte.
Kleusheim setzte immer wieder Nadelstiche, so auch in der 25. Minute, als Stürmer John Glane den Ball von halbrechts an die Latte knallte. Bis auf einen Freistoß von Hammoudi Atwi blieben im Weiteren unsere Offensivaktionen Mangelware. Nach einem groben Abwehrschnitzer ergab sich in der 33 Minute die nächste Großchance für die Gastgeber, die der gestern aufmerksame Luis Rüenauver bravourös vereiteln konnte.
Drei Minuten später hieß es 3:0. Wieder waren wir viel zu offen in der Abwehr, wieder gab es ein eins zu eins Duell zwischen Stürmer und Torwart, welches dieses Mal Muhammed Yildirim gewann.
Bis dahin war es ein Spiel zum Vergessen für unsere Jungs. So deutlich unterlegen war man in dieser Saison gegen noch keinen Gegner. Dann gab es in der 38. Minute Elfmeter für uns, den Hammoudi Atwi sicher zum Anschlusstreffer verwandelte. Und plötzlich lief es besser. Die Angriffsmaschinerie kam langsam ins Rollen und wir fingen an, uns ein wenig in des Gegners Hälfte einzuigeln.
In der 41. Minute hätte es fast drei zu zwei geheißen. Hammoudi Atwi scheiterte von der linken Seite kommend am gut parierenden Kleusheimer Keeper, der geschickt den Winkel verkürzte. Dennoch war die Führung für die Heimmannschaft zur Pause hochverdient.
Die erste Möglichkeit nach der Pause hatten die Gastgeber, als sich der starke Onur Aksungur über rechts durchsetzte, aber wieder war unser Keeper zur Stelle.
Jedoch knüpften wir an die kurze Drangphase vor der Pause an und in der 50. Minute kamen wir auf 3:2 heran.
Einen tollen Steckpass des auch gestern wieder sehr präsenten Omar Radoncic von rechts verwertete Julian Korte souverän. In der 58. Minute fiel Hasan Dogrusöz Im Strafraum und es sah ganz deutlich nach Elfmeter aus. Der Pfiff des bis dahin guten Schiedsrichters blieb aber leider aus. Im Anschluss war es das dann aber wieder aus unserer Kreativabteilung. Die Gastgeber beschränkten sich aufs Verteidigen, wir waren bemüht, aber verhedderten uns ein ums andere Mal und kamen kaum noch in die gefährliche Zone.
Das Offensivspiel war zu ungenau und auch die zündende Idee fehlte. So blieb es nach 6-minütiger Nachspielzeit beim 3:2 für die Heimmannschaft. Am Ende war der Sieg verdient. Ohne Spielertrainer Tim Schrage fehlten uns häufig die Ideen im Spiel nach vorne, die es nach dem hohen Rückstand dringend benötigt hätte. Kurze zwischenzeitlich gute Phasen vor und nach der Pause reichten nicht aus, um dem Spiel die nötige Wendung zu geben. Die Niederlage war unnötig, hatten wir doch die ersten 35 Minuten komplett verschlafen, was gegen einen starken Gegner wie Kleusheim bestraft wird.
Der Vorsprung ist damit auf einen Punkt zusammengeschmolzen. Jetzt heißt es, Mund abwischen, nach vorne schauen und am nächsten Sonntag das Jahr erfolgreich zu Ende bringen. Gegner ist die SG Kirchhundem/Brachthausen.
RWL: Rüenauver, Üzer, Meinert (Pjetrovic), Rahmani, M. Mason, Dogrusöz, Suriano, A. Mason, Korte (Sternberg), Atwi, Radoncic;
