Es war das erhoffte Topspiel an der Habuche am gestrigen Sonntagnachmittag und ja, alle der insgesamt ca. 180 Zuschauer konnten eigentlich zufrieden nach Hause gehen. Hatten sie doch ein packendes Spiel mit vielen Toren und einem ständigen Auf und Ab auf beiden Seiten gesehen. Die Vorzeichen standen nicht gut für unsere Jungs vor dem Spiel. Zahlreiche Leistungsträger waren entweder verletzungsbedingt oder auch aufgrund von Gelbsperren nicht an Bord u.a. Lars Glöckner, Omar Radoncic und weiterhin Lukas Heuel, um hier nur einige zu nennen. Auf der Torwartposition hatten sich die Trainer für einen Wechsel entschieden. Phil Herzog begann zunächst anstelle von Luis Rüenauver. So fing das Spiel für uns zunächst wenig vielversprechend an. Bereits nach einer Minute stockte den RWL-Fans erstmalig der Atem. Eine lange Flanke senkte sich über Phil Herzog hinweg an den Pfosten – Glück gehabt. In der 8. Minute prüfte dann Hammoudi Atwi den gegnerischen Torwart. Er nahm den Ball einfach mal volley aus 30m und Finnentrops Keeper musste sich mächtig strecken. Zwei Minuten später schoss der gleiche Spieler einen Freistoß von halb rechts und zwang Gentian Syleimani zur nächsten Glanztat. In der 12. Minute dann das 1:0 für die Gäste – Aus mehr als 30m, von Gästetorjäger Lorentz Shabani getreten, landete ein Freistoß zur Überraschung aller flach unten rechts im Eck. 5 Minuten später kam es noch schlimmer für uns und es hieß 2:0 für die Gäste. Eine Ecke wehrte Phil Herzog zunächst ab, der Ball landete jedoch beim gegnerischen Stürmer Florent Shabani, der aus 20m abzog und den Ball im Tor unterbrachte. Die Gäste waren in der Anfangsphase des Spiels aggressiver und spielten zielstrebiger nach vorne. Die 2 Tore fielen nicht aus heiterem Himmel, sondern waren eine Folge der Überlegenheit der Gäste. Was dann aber folgte, war bemerkenswert und gab dem Spiel die Wendung, die es benötigte, um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Wir kamen In der 27. Minute zurück ins Spiel. Tim Schrage setzte sich in unnachahmlicher Weise durch, passte nach innen, dort stand Aronis Vuciterma und schoss zum 2:1 ein. Es wurde 3 Minuten später noch besser, als Hammoudi Atwi einen Angriff wie aus einem Guss über mehrere Stationen zum 2:2 Ausgleich vollendete. Damit hatten die Zuschauer nicht gerechnet und sie waren sehr angetan von den Darbietungen auf dem Spielfeld. Es ging ruppig und intensiv zu an der Habuche mit vielen Freistoßsituation aus aussichtsreichen Positionen für uns. Aber so richtig gefährlich wurde es dabei nicht. Ohnehin hadern wir häufig mit unseren Standardsituationen, bei denen in der Regel zu wenig Zählbares rausspringt. Sechs Minuten vor der Pause ließ dann Julian Korte aus mehr als 30 m noch mal eine Fackel los, die der Finnentroper Keeper nur mit Mühe parieren konnte. Das war aber nichts gegen den Schuss von Andrej Mason in der 40. Minute aus ca. 30m, der, mit dem eher schwächeren linken Fuß getreten, mit Wucht im linken Knick landete und uns das 3:2 bescherte – Marke Traumtor, was man auch nicht alle Tage in der Kreisliga zu sehen bekommt. Nach dem frühen 2:0 Rückstand hatte unsere Elf ihre Comeback-Qualitäten gezeigt und drehte mächtig auf. Wer glaubte, dass es so in die Halbzeit gehen würde, irrte. Gästestürmer Janek Barth setzte sich in der Nachspielzeit zur ersten Hälfte über links durch und schoss Phil Herzog durch die Beine ins Tor zum 3:3. Das war es dann aber doch in dieser fulminanten ersten Halbzeit.
Nach der Pause ging es intensiv weiter, jedoch erreichten beide Mannschaften spielerisch das Niveau der ersten Halbzeit nicht mehr. Erwähnenswert war dann ein langer Abschlag von Luis Rüenauver , der Phil Herzog nach der Pause ersetzte, auf Hammoudi Atwi, der aus 30m abzog. Der Ball verfehlte sein Ziel nur knapp. Da war aber schon einiges von der Uhr in der 2. Halbzeit. Ansonsten hatte Schiedsrichter Peter Rau viel zu tun, gingen beide Mannschaften nicht gerade zimperlich miteinander um. Richtig unfair war es allerdings nicht, jedoch merkte man, dass für beide Mannschaften einiges auf dem Spiel stand. In der 79. Minute spielte dann Hammoudi Atwi Behram Rahmani hervorragend frei. Der ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zum 4:3 für unsere Jungs. Beide Spieler verdienten sich bei dieser Aktion Bestnoten und gehörten auch ansonsten zu den auffälligeren Akteuren. Aber dieser Jubel hielt auch nur kurz, da die Finnentroper in der 81. Minute einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekamen nach einem Schubser. Lorentz Shabani ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zum 4:4 Ausgleich, sein 2. Treffer in diesem Spiel.
So blieb es dann auch bei einem am Ende leistungsgerechten Unentschieden. Es war das erwartete Spitzenspiel zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Von uns war es eine über weite Strecken gute Leistung, spielerisch und auch kämpferisch. Hätte man die Partie konzentriert begonnen, wäre auch der Dreier drin gewesen. Da einige Verfolger jedoch gepatzt haben, hat sich unser Vorsprung an der Tabellenspitze sogar noch um einen Punkt erhöht.
Am kommenden Sonntag geht es in den Langeneier Käfig zum nächsten Gipfeltreffen.
RWL: Herzog (Rüenauver), Belke, Üzer, Schrage, Rahmani (Selimanjin), M. Mason, A. Mason, Vuciterna (Pjetrovic), Lingemann (Bajraktarevic), Korte (Suriano), Atwi;
